Wer meinen ersten Post letzte Woche bis zum Ende gelesen hat, wird auf die Belohnung gestossen sein: Hunters & Collectors - The Slab.
Der Song erschien zunaechst 1984 als 7" Single und 1985 auf dem fuenften Album, The Way To Go Out... Beide wurden auf White Label Records veroeffentlicht.
Die Band wurde 1981 in Melbourne gegruendet. Zunaechst verstand man sich eher als Kollektiv denn als Band. Man experimentierte mit Funkrockrythmen und Krautrock mit industriellen Einfluessen. Der Bandame wurde einem Song der deutschen Band Can entnommen, der auf dem 1975er Album Landed erschien.
Ebenso, wie die musikalischen Gehversuche der Band noch sehr experimentell ausfiehlen, waren fruehe Liveperformances eher chaotischer Natur. Zuschauer wurden dazu animiert auf die Buehne zu kommen und mit Muelltonnendeckeln und Feuerloeschern den Ruthmus anzugeben. Zu dieser Zeit gehoerte der Wang noch zum Intrumentarium der Band.
Der Wang, benannt nach seinem eigentuemlichen Klang war ein alter Wasserboiler, der in den Anfaengen der Band aus einem Brombeerbusch im Garten eines Mietshauses gezerrt worden war. Der Boiler wurde auf der Buehne mit einem Glockenspielschlaeger bearbeitet.
Auf dem ersten Video der Band, Talking To A Stranger kann man den Wang in einer Szene sehen (ab 1:47)
Neben allerlei Zivilisationsmuell gehoerte zu dieser Zeit auch ein Schrumpfkopf zum Buehnenrepertoire.
Neben Gitarre, Bass und Drums gehoerte von Anfang an ein Blaesersatz zur Band - auch bekannt als The Horns Of Contempt (Uebersetzung), die allesamt klassischen Musikunterricht hatten und etwas anderes machen wollten als dauernd die selben klassischen Stuecke nachspielen. Das Zentrum alldessen war Mark Seymour. EinMann mit Gespuer fuer Melodien und einem besonderen Geschmack fuer poethische Texte. Illustrating the dichotomy at work, "Talking to a Stranger," the band's first single in July 1982, featured a concise edited version of the song on one side and a full-length seven-minute version on the other side. The single's theme of alienation and anguish is one the band would return to, but for the moment, the group's emphasis was the free-form side of its work.
Der Ruf der "Hunners", wie sie in Australien von ihren Fans genannt wurden, erreichte Europa in kuerzester Zeit, wo ein verkleinertes Line-Up sich 1983 fuer sechs Monate aufhielt. Innerhalb dieser Zeit schaffte die Band es, einen Vertrag mit Virgin Records zu versauen, indem sie den Produzenten einen waehrend der Vetragsfeiern ein tuckiges Blaublut nannten. Weiterhin fanden sie sich zu den Aufnahmen fuer das zweite Album The Fireman's Curse in Conny Planks Studio (Can, Kraftwerk) in Koeln ein. Ein zweites Album mit Conny Plank - The Jaws of Life - und die Single Throw Your Arms Around Me wurden kurze Zeit spaeter aufgenommen.
1985 folgte das Life Album The Way To Go Out und ein Jahr darauf das Album Human Frailty. Auf Human Frailty fanden schleisslich Seymours tiefgruendige Songs ueber Entfremdung und sexuelle Diplomatie in den Vordergrund. Die Mitgleider der Band hatten letztendlich herausgefunden, wie sie den speziellen Nerv ihrer Fans kitzeln konnten, wenn ein bis unter die Decke vollgepackter Konzert Sall voll mit Bier schwenkenden Machorockern inbruenstig wie aus einer Kehle "Du gibst mir nicht mehr das Gefuehl eine Frau zu sein!" singt (Say Goodbye, 1986).
Der Song "Throw Your Arms Around Me" wurde neu aufgenommen und damit einer der unumstrittenen Klassiker der Australischen Rockgeschichte. Von da an, bis zum Ende der Bandgeschichte, 1998, sollten Hunters & Collectors eine der besten Livebands Australiens bleiben. Obwohl die Band weiter versuchte sich immer wieder neu zu erfinden, waren es die Life Performances, die von den Fans sehnlichst erwartet wurden. Gleichzeitig waren Radiosender eher an den Klassikern als an neuem Material interessiert. Ein weiteres Beispiel fuer die Vielseitigkeit der Band war das ausschliesslich in Australien erhaeltliche Album Cut (1992), auf dem die Band mit samples experimentierte (Achtung Werbung!).
1998 gab die Band bekannt, dass sie ihr letztes Album Juggernaut veroeffentlichen wuerden, gefolgt von einer Abschiedstournee. Mark Seymour veroeffentlichte sein erstes Soloalbum King Without a Clue, in dem er seine Sinnsuche in Liedern fortfuehrte.
Als John Archer - der Soundmann der ersten Stunde und Hersteller der gesamten Hunters & Collectors PA - nach 20 Jahren Zusammenarbeit das gesamte Equipment versteigerte, signalisierte das nicht nur das Ende der Hunners, sondern auch das der Post-Punk Era in Australien.
Mark Seymour wandelt weiterhin auf Solopfaden. Weiterhin wird er von den Schatten der Vergangenheit verfolgt und muss auch heute noch Klassiker wie die Ballade Throw Your Arms Around Me singen. Hier eine -wie ich finde, sehr gelungene- unplugged Version, die fuer die Max Achoustic Serie 2010 aufgenommen wurde.
Mark Seymour spielt auf einem Balkon in der Stadtmitte von Melbourne Classroom and Kitchen (BalconyTV, October 2011)
Wer mehr ueber die Bandgeschichte der Hunters & Collectors wissen moechte, dem moechte ich das Buch Thirteen Tonne Theory von Mark Seymour waermstens ans Herz legen.
Der Song erschien zunaechst 1984 als 7" Single und 1985 auf dem fuenften Album, The Way To Go Out... Beide wurden auf White Label Records veroeffentlicht.
Die Band wurde 1981 in Melbourne gegruendet. Zunaechst verstand man sich eher als Kollektiv denn als Band. Man experimentierte mit Funkrockrythmen und Krautrock mit industriellen Einfluessen. Der Bandame wurde einem Song der deutschen Band Can entnommen, der auf dem 1975er Album Landed erschien.
Ebenso, wie die musikalischen Gehversuche der Band noch sehr experimentell ausfiehlen, waren fruehe Liveperformances eher chaotischer Natur. Zuschauer wurden dazu animiert auf die Buehne zu kommen und mit Muelltonnendeckeln und Feuerloeschern den Ruthmus anzugeben. Zu dieser Zeit gehoerte der Wang noch zum Intrumentarium der Band.
Der Wang, benannt nach seinem eigentuemlichen Klang war ein alter Wasserboiler, der in den Anfaengen der Band aus einem Brombeerbusch im Garten eines Mietshauses gezerrt worden war. Der Boiler wurde auf der Buehne mit einem Glockenspielschlaeger bearbeitet.
Auf dem ersten Video der Band, Talking To A Stranger kann man den Wang in einer Szene sehen (ab 1:47)
Neben allerlei Zivilisationsmuell gehoerte zu dieser Zeit auch ein Schrumpfkopf zum Buehnenrepertoire.
Neben Gitarre, Bass und Drums gehoerte von Anfang an ein Blaesersatz zur Band - auch bekannt als The Horns Of Contempt (Uebersetzung), die allesamt klassischen Musikunterricht hatten und etwas anderes machen wollten als dauernd die selben klassischen Stuecke nachspielen. Das Zentrum alldessen war Mark Seymour. EinMann mit Gespuer fuer Melodien und einem besonderen Geschmack fuer poethische Texte. Illustrating the dichotomy at work, "Talking to a Stranger," the band's first single in July 1982, featured a concise edited version of the song on one side and a full-length seven-minute version on the other side. The single's theme of alienation and anguish is one the band would return to, but for the moment, the group's emphasis was the free-form side of its work.
Der Ruf der "Hunners", wie sie in Australien von ihren Fans genannt wurden, erreichte Europa in kuerzester Zeit, wo ein verkleinertes Line-Up sich 1983 fuer sechs Monate aufhielt. Innerhalb dieser Zeit schaffte die Band es, einen Vertrag mit Virgin Records zu versauen, indem sie den Produzenten einen waehrend der Vetragsfeiern ein tuckiges Blaublut nannten. Weiterhin fanden sie sich zu den Aufnahmen fuer das zweite Album The Fireman's Curse in Conny Planks Studio (Can, Kraftwerk) in Koeln ein. Ein zweites Album mit Conny Plank - The Jaws of Life - und die Single Throw Your Arms Around Me wurden kurze Zeit spaeter aufgenommen.
1985 folgte das Life Album The Way To Go Out und ein Jahr darauf das Album Human Frailty. Auf Human Frailty fanden schleisslich Seymours tiefgruendige Songs ueber Entfremdung und sexuelle Diplomatie in den Vordergrund. Die Mitgleider der Band hatten letztendlich herausgefunden, wie sie den speziellen Nerv ihrer Fans kitzeln konnten, wenn ein bis unter die Decke vollgepackter Konzert Sall voll mit Bier schwenkenden Machorockern inbruenstig wie aus einer Kehle "Du gibst mir nicht mehr das Gefuehl eine Frau zu sein!" singt (Say Goodbye, 1986).
Der Song "Throw Your Arms Around Me" wurde neu aufgenommen und damit einer der unumstrittenen Klassiker der Australischen Rockgeschichte. Von da an, bis zum Ende der Bandgeschichte, 1998, sollten Hunters & Collectors eine der besten Livebands Australiens bleiben. Obwohl die Band weiter versuchte sich immer wieder neu zu erfinden, waren es die Life Performances, die von den Fans sehnlichst erwartet wurden. Gleichzeitig waren Radiosender eher an den Klassikern als an neuem Material interessiert. Ein weiteres Beispiel fuer die Vielseitigkeit der Band war das ausschliesslich in Australien erhaeltliche Album Cut (1992), auf dem die Band mit samples experimentierte (Achtung Werbung!).
1998 gab die Band bekannt, dass sie ihr letztes Album Juggernaut veroeffentlichen wuerden, gefolgt von einer Abschiedstournee. Mark Seymour veroeffentlichte sein erstes Soloalbum King Without a Clue, in dem er seine Sinnsuche in Liedern fortfuehrte.
Als John Archer - der Soundmann der ersten Stunde und Hersteller der gesamten Hunters & Collectors PA - nach 20 Jahren Zusammenarbeit das gesamte Equipment versteigerte, signalisierte das nicht nur das Ende der Hunners, sondern auch das der Post-Punk Era in Australien.
Mark Seymour wandelt weiterhin auf Solopfaden. Weiterhin wird er von den Schatten der Vergangenheit verfolgt und muss auch heute noch Klassiker wie die Ballade Throw Your Arms Around Me singen. Hier eine -wie ich finde, sehr gelungene- unplugged Version, die fuer die Max Achoustic Serie 2010 aufgenommen wurde.
Mark Seymour spielt auf einem Balkon in der Stadtmitte von Melbourne Classroom and Kitchen (BalconyTV, October 2011)
Wer mehr ueber die Bandgeschichte der Hunters & Collectors wissen moechte, dem moechte ich das Buch Thirteen Tonne Theory von Mark Seymour waermstens ans Herz legen.